Kleine Ringer aus Halle erfolgreich in Potsdam

Am zurückliegenden Wochenende reiste eine kleine Truppe von sechs SV-Halle-Ringern in die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Der bekannt stark besetzte Raab Karcher Cup sollte für einige Hallenser eine der schwersten und tränenreichsten Aufgaben im noch jungen Wettkampfjahr werden.

 

Neben den vielen Ringern der bekannt starken Vereine aus Berlin und Brandenburg fanden auch etliche Sportler aus Hamburg, Stralsund und Lübtheen den Weg in die Landeshauptstadt.

 

Die Marschrichtung der Jüngsten auf dem bislang gänzlich unbekannten Terrain Berlin/ Brandenburg war klar. Gerade in den mit 12 und mehr Ringern besetzten Gewichtsklassen nicht unterzugehen und sich so teuer wie möglich zu verkaufen.

 

Gleich vorab - dieses Ziel wurde mehr als erreicht!

 

Eine unglückliche Auslosung sorgte gleich im 1. Kampf in der D-27kg für das vereinsinterne Duell Gregor Wolf gegen Nick Brederlow, welches Nick über die Punkte für sich entscheiden konnte. Nick gewann dann noch einen weiteren Kampf souverän auf Schultern. Der nächste Sieg wurde ihm in letzter Sekunde durch einen Schulterschwung noch entrissen. Im Anschluss musste er das Turnier dann aber leider aufgrund eines Termins in Halle vorzeitig verlassen und überließ seinem letzten Gegner aus Hamburg die Punkte. Schade.

 

Gregor steigerte sich mit Verbissenheit und Durchhaltevermögen von Kampf zu Kampf. Auch Nasenbluten konnte ihn nicht stoppen. Gregor versuchte immer, Gelerntes anzuwenden und hatte selbst im Kampf ein Ohr für die Anweisungen des Trainers. So konnte er den Sieger von Nick klar mit technischer Überlegenheit von der Matte schicken. Im Finale gegen einen Ringer von Roland Hamburg (Sieger beim Petermännchen-Pokal in Schwerin) reichte dann die Kraft leider nicht mehr aus, um die Chance auf Gold zu nutzen aber auch Silber ist ein super Erfolg!

 

Jay Rachui war schon am Freitag (mit Waage) angereist und hatte die Zeit im Hotel genutzt, um in der Sauna noch ein paar Gramm für eine angstfreie D-34kg zu verlieren.

 

Die ersten drei Gegner von Luftfahrt Ringen, Luckenwalder SC und Germania Potsdam bezwang Jay zweimal mit technischer Überlegenheit und einmal mit Schultersieg, ohne einen Punkt abzugeben. Gegen den frischgebackenen Landesmeister Brandenburgs fehlten Jay einfach die nötigen Mittel, um auch gegen einen so erfahrenen Gegner bestehen zu können. Nach der schmerzhaften Niederlage schaffte es Jay dennoch, sich neu auf das kleine Finale um Platz 3 zu konzentrieren. Diesen Kampf gewann er dann vorzeitig und souverän mit technischer Überlegenheit und sicherte sich Bronze.
Jays größter Gegner ist wohl er selbst. Durch den eigenen Anspruch, immer tolle, hohe Würfe zu zeigen... ver(sch)wendet er oft sehr viel Kraft damit, seine Gegner auszuheben und über die Brust zu werfen. Saubere Techniken und deren bessere Vorbereitung stehen jetzt auf der to-do-Liste bis zu den Landesmeisterschaften Ende April.

 

In der D-42kg traf Arda Özüyaman auf insgesamt 5 gleichgewichtige Mitstreiter auf 2 Pools aufgeteilt. Eine "leichte" Silber- oder Bronzemedaille wie bei vielen seiner früheren Kämpfe mit nur 2 oder 3 Kämpfern in seiner Gewichtsklasse war also nicht zu rechnen. Und so kam es dann auch. Gegen die gut aufgestellten Gegner aus Luckenwalde und Berlin verlor Arda auf Schultern, den Kampf um Platz 5 gewann er dann souverän auf Schultern. Willkommen in der D-Jugend. Als Neuling wird einem hier nichts geschenkt.

 

Cecile Kreße startete bei den weiblichen Schülern bis 37kg. Mit Kampf Nummer 104 musste sie an diesem Tag lange Kampf auf ihren ersten Einsatz warten. Dort traf sie dann auf eine junge Ringerin aus Henningsdorf, die sie beim Stand von 14:0, klar auf Schultern besiegte. Den 2. Kampf gegen eine deutlich stärkere und erfahrenere Luftfahrerin, zeigte Cecile mit schnellen Beinangriffen und variablen Bodentechniken eine sehr Leistung und schulterte diese Gegnerin ebenfalls. Das Training mit den Jungs trägt, bei der erst vor wenigen Monaten zum SV Halle gewechselten Cecile, deutliche Früchte. Cecile muß es künftig noch besser schaffen, dem eigenen Können zu vertrauen, sich selbst nicht klein- und ihre Gegnerinnen nicht großzureden. Ein klarer Kopf ist sicher hilfreicher als permanente Selbstzweifel. Aber das Gold war verdient! Weiter so, Cecile!

 

Ivan Ognerubov kämpfte in der C-Jugend bis 38 kg, in der mit immerhin 15 Sportlern am stärksten besetzten Gewichtsklasse. Nach zwei Schultersiegen zum Auftakt gegen einen Berliner und einen Luckenwalder hatte er es im zweiten Kampf gegen den Hallenser Paul Altman (HTB) deutlich schwerer. Obwohl sich beide gut aus dem gemeinsamen Training in Halle kennen, ging Ivan schnell mit 5:0 in Führung, verlor aber den Faden dann komplett und konnte erst in letzter Sekunde zum Endstand von7:7 ausgleichen. Dadurch gewann er auch den Kampf –wenn auch viel knapper, als das eigentliche Leistungsvermögen erwarten ließ.
Nach einem Schultersieg gegen einen Henningsdorfer Ringer, stellte er sich dem favorisierten Luckenwalder im Kampf um den Sieg im Pool. Hier spielte der spätere Turniersieger seine Überlegenheit aus und Ivan verlor auf Schultern. Trotzdem fand Ivan schnell wieder zu seiner Stärke zurück und bezwang im kleinen Finale um Platz 3 seinen Gegner mit einem weiteren souveränen Schultersieg. Bronze – starke Leistung!

 

Die Sportler des mitgereisten HTB Halle erreichten ebenfalls gute Ergebnisse. So spiegeln Platz 3 für Mohammed Ali Hajri (C-46kg), Platz 4 für Florian Albert (D-31 kg) und Platz 5 für Paul Altmann (C-38kg) den aktuellen Leistungsstand wieder. Gerade auch das regelmäßige gemeinsame Training mit den Ringern des SV Halle war in kleinen Fortschritten sichtbar und wird die Sportler beider Vereine weiter nach vorn bringen.

 

Ein Dank an Trainer Michael Klemens, Trainer-Urgestein Dieter Hummel vom HTB und die mitgereisten Eltern, ohne die sich die Logistik so eines Auswärtsturniers ungleich schwerer gestalten würde. Für unsere frischgebackenen D-Jugend-Ringer war Potsdam zumindest eine Benchmark vor den wirklich wichtigen Turnieren des Jahres. Und das Gesamtergebnis von immerhin vier Medaillen bei sechs Startern kann sich mehr als sehen lassen. (Bericht: Klemens; Rachui)

 

 

Der HTB-Halle trat mit drei Sportlern an..Den Anfang machte Florian Albert in der D-Jgd. bis 31Kg.Er hatte im ersten Kampf einen Sportler aus Berlin und überzeugte eigentlich durch gute Techniken und stand kurz vor einen Überlegenheitssieg, aber verlor diesen Kampf durch eine Unachtsamkeit. Es folgten drei überzeugende Schultersiege. Im Kampf um Platz drei wurde ihn seine Unerfahrenheit erneut zum Verhängnis und verlor diesen Kampf wieder gegen einen Berliner nach erneuter Führung. Dadurch kam Platz vier heraus.

 

Mohamed Ali Hajri hatte gleich im ersten Kampf den Favoriten aus Luckenwalde und war chancenlos. Ali steigerte sich aber und erzielte dann drei Siege. Er verlor dann nur noch einen Kampf gegen einen Sportler aus den Leistungszentrum Frankfurt/Oder knapp nach Punkten. Er wird Dritter.

 

Paul Altmann belegte einen guten fünften Platz und kann eine bessere Platzierung erreichen, wenn er kämpferich an seine Grenzen geht.

 

Positiv zahlte sich aus, dass sich die Trainer vom SV Halle und HTB Halle bei der Betreuung der Sportler ergänzten. (Bericht: D. Hummel)

 

 

 

Die Ergebnisse:

 

 

SV Halle

 

D-27kg (12 Teilnehmer)

 

1. Platz - Gregor Wolf

 

6. Platz - Nick Brederlow

 

 

 

D-34kg (12 Teilnehmer)

 

3. Platz - Jay Rachui

 

 

 

D-42kg (6 Teilnehmer)

 

5. Platz - Arda Özüyaman

 

 

 

C-38kg (15 Teilnehmer)

 

3. Platz - Ivan Ognerubov

 

 

 

Weibl. Schüler 37kg (3 Teilnehmer)

 

1. Platz - Cecile Kreße

 

 

 

HTB Halle

 

D-31kg (15 Teilnehmer)

 

5. Platz - Paul Altmann

 

 

 

C-38kg (15 Teilnehmer)

 

5. Platz - Paul Altmann

 

 

 

C-42kg (5 Teilnehmer)

 

Mohammed Ali Hajri