Oleg Bartel wird Deutscher Meister 2018

Nach den letzten Wochen intensiver Vorbereitung, ging es für eine kleine Delegation vom Leistungsstützpunkt Halle zu den Deutschen Meisterschaften nach Herdecke in Nordrhein-Westfalen.

 

128 Teilnehmer aus 14 Landesverbänden gingen bei den Freistil-Wettkämpfen der B-Jugend im Ruhrgebiet an den Start, wobei Sachsen-Anhalt mit nur zwei Startern, neben Hamburg, das kleinste Team stellte.

 

Dass Größe allein in diesem Sport jedoch nicht viel zu sagen hat, bewies Illarion Altenburg bereits in seiner Auftaktbegegnung gegen Max Lamitschka aus Lübtheen, den er sicher beherrschte und nach starken Stand-Boden-Kombinationen beim Stand von 14:0 sogar noch einen Schultersieg erringen konnte. Schneller verlief sein zweites Duell gegen Christian Vodenski aus Kleinostheim, den er bereits frühzeitig durch eine Konter-Technik auf beide Schultern zwang.

 

In den beiden folgenden Kämpfen gegen Simon Mann aus Hüttigweiler und den späteren Deutschen Meister Jannis Rebholz aus Radolfszell ließ er auch immer wieder seine Fähigkeiten aufblitzen, konnte diese aber nicht effektiv und abgeklärt genug umsetzen. Trotz viel Risikobereitschaft und Willensstärke wurde sein Einsatz schlussendlich nicht belohnt und er musste beiden Gegnern mit technischer Überlegenheit der Vorzug lassen.

 

Durch ein glückliches Los blieb ihm so jedoch noch das Finale um Platz 5, dass er gegen den Hamburger Simon Kock von Anfang bis Ende souverän gestaltete und nach schönen Techniken mit technischer Überlegenheit für sich entscheiden konnte.

 

Trotz der ein oder anderen Unachtsamkeit zeigte Illarion bei der seiner ersten „Deutschen“ eine starke Leistung und holte sich verdient Platz 5 in seinem ersten Jahr in der B-Jugend. Mit ein wenig mehr Konzentration und Konsequenz sollte auch in Zukunft mit dem jungen Neustädter zu rechnen sein.

 

Wie eine Achterbahnfahrt verlief das Turnier für Trainingskamerad Oleg Bartel. Auch er startete mit einem sicheren Sieg in seinem Auftaktduell gegen Kevin Bliferniz aus Wolfhagen, den er nach einem schnellen Kontern schultern konnte. Bereits in seiner zweiten Begegnung gegen Till Butterbach vom KV Riegelsberg gab es dann den ersten Rückschlag, da dieser konsequent seine taktische Linie verfolgte und Oleg keine Möglichkeit zur Entfaltung ließ. Mit viel Einsatz kämpfte sich der Sportschüler noch einmal heran, aber die Punktniederlage konnte er nicht mehr abwenden. Mit dem Rücken zur Wand und dem drohenden Turnier-Aus im Hinterkopf dominierte Oleg den nächsten Kampf gegen Vatan Ülger aus Witten und stand anschließend Shamil Sulejmanov aus Rheinbach gegenüber. Dieser hatte gegen Butterbach am Vortag gewonnen und stand bereits mit einem Bein im Finale, jedoch fiel die endgültige Entscheidung erst in diesem Kampf. Von Beginn an setzte Oleg den Rheinländer unter Druck und sicherte sich früh eine solide Punktführung. Punkt für Punkt arbeitete er sich weiter voran und stellte konnte seinen Vorsprung sogar bis auf 10 Punkte ausbauen. Mit einem 12:2 Punktsieg beendete er die Begegnung, bevor das große Rechnen um die endgültige Platzierung in der Vorrundengruppe zu ermitteln anfing. Da alle drei verbliebenen Athleten jeweils eine Punktniederlage und einen Punktsieg mit in den direkten Vergleich nahmen, entschieden schlussendlich die technischen Punkte, wo Oleg durch seine starke Leistung im letzten Kampf, den Einzug in das Finale um die Goldmedaille sicherte.

 

Hier wartete mit Adam Leifridt aus Bayern ein physisch starker Gegner, der am Vortag durch spektakuläre Würfe und schnelle Angriffe überzeugte. Eine schwere Aufgabe also für den Sportler vom HTB Halle, der jedoch schon früh zeigte, dass er mit dem Druck umzugehen weiß. Von Beginn an verhalfen ihm Beinangriffe und Beinschrauben im Bodenkampf zu einer soliden Führung, die er bis zum Schluss sicher verwalten und so den Titel in die Saalestadt holen konnte.

 

Mit zwei Finalisten bei zwei Teilnehmern lässt sich für den Leistungsstützpunkt ein sehr gutes Gesamtergebnis festhalten, dass geradedurch den Meistertitel noch einmal erheblich aufgewertet wurde. Diese Leistungen sind das Ergebnis des hohen Einsatzes der Athleten im Training und der Zusammenarbeit mit den Heimtrainer Dieter Hummel von der SG HTB Halle und Ralf Glöckner von der TSG Halle-Neustadt. Darüber hinaus ist auch die Eingliederung der Sportler in die Kampfgemeinschaft des „Drei-Länder-Teams“ mit Leipzig, Taucha und Altenburg in der Jugendliga von Bedeutung für diesen Erfolg.

 

Für die jüngeren Sportler werden in den nächsten Wochen vermehrt Regeneration und leichte Technik-Einheiten auf dem Programm stehen, wohingegen es für die A-Jugendlichen am kommenden Wochenende in Ladenburg spannend wird. Ob hier auch der erste internationale Startplatz für das Team vom Kreuzvorwerk erkämpft werden kann, wird sich dann zeigen.

 

Bericht: J. Friedl