Am vergangenen Wochenende stand für die B-, C- und D-Jugend der halleschen Ringervereine der Kampf um den 22. Unstrutpokal in Sömmerda an. Wohl wissend, dass in Sömmerda ein Großteil der starken Thüringer Vereine wie z.B. Greiz, Pößneck oder Jena anwesend sein werden, wollten die jungen Ringer des SV Halle mit der erforderlichen Konzentration in den Wettkampftag starten und reisten diesmal gemeinsam (und ohne elterliche Unterstützung) mit dem Kleinbus an.
Mit ca. 140 Startern gehörte das diesjährige, wie immer gut organisierte, Turnier eher zu den kleineren Wettkämpfen, konnte sich aber bei der Starterliste, mit starken Ringern auch aus den schon genannten Vereinen, durchaus sehen lassen.
Das Trainerteam, Tjark Berger und Michael Klemens vom SV Halle sowie Dieter Hummel vom HTB Halle versuchten vor dem Kampf Ihre Sportler noch einmal auf die anstehenden schweren Kämpfe einzustellen.
Nach dem Aushang der Kampflisten war man froh, dass das bei den letzten Turnieren immer wieder gleich zum Anfang stattfindende vereinsinterne Duell in der 27 kg-Klasse der D-Jugend zwischen Nick Brederlow und Gregor Wolf diesmal nicht sofort anstehen würde.
Nick bekam es aber im ersten Kampf mit dem körperlich und technisch starken Greizer Wrensch zu tun und unterlag, trotz großem Kampf, klar nach Punkten. Mit viel Mühe konnte Nick für die nächsten Kämpfe wieder aufgebaut werden und zog dann aber mit einem Schultersieg gegen Barbieru aus Plauen in das kleine Finale um Platz 3 ein. Hier zeigte er saubere Angriffe und schulterte den durchaus starken Plauener Gaytukev bereits nach 1:24 min und sicherte sich die verdiente Bronzemedaille.
Gregor startete mit einem Schultersieg gegen Maamou aus Merseburg in das Turnier. Im zweiten Kampf hatte er seine Mühe und lag 2:6 zurück, als er seinen Gegner mit einem blitzsauberen Beinangriff und anschließendem Halbnelson auf die Schultern legte. Somit war das Duell Nick gegen Gregor, zumindest für heute, umgangen. Im Finale traf er dann auf den bekannt starken Wrensch aus Pößneck. Auch Gregor konnte, trotz technisch guter Angriffe und starken Kampfeswillen, diesen Gegner nicht bezwingen und unterlag klar nach Punkten. Die Silbermedaille tröstete ihn aber über diese Niederlage hinweg.
Jay Rachui, 34 kg, D-Jugend, stand nach einem Freilos dem Apoldaer Sportler Kramer gegenüber. Wie von Jay gewohnt, starte er mit schnellen Techniken in den Kampf. Beim Stand von 8:2 setzte er jedoch zur Kopfrolle an, ließ sich in der Brücke abfangen und verlor damit den Kampf unglücklich auf Schultern. Jay war untröstlich und selbst der, strategisch günstig, vor der Halle aufgestellte Eiswagen konnte daran nichts ändern. In den folgenden Kämpfen gegen den Merseburger Golembiewski und den Greizer Weller zeigte er wieder seine physische und technische Stärke und bezwang beide vorzeitig auf Schultern. Mit der damit errungenen Bronzemedaille konnte er dann auch wieder etwas lächeln.
Arda Özüyaman, 42 kg, D-Jugend, hatte es in seiner Gewichtsklasse mit einem starken Starterfeld zu tun. Die ersten beiden Kämpfe, gegen Krolik aus Eisleben und Hoffmann aus Pößneck verlor er jeweils auf Schultern. Gerade gegen starke Gegner muss Arda in Zukunft sein Potential noch besser ausschöpfen und mit technisch sauberen Angriffen die Wertung suchen. Das Finale um Platz 5, gegen Kaul aus Greiz, konnte er dann mit einem guten Beinangriff und konsequenter Festhalte durch Schultersieg gewinnen.
Bei Cecile Kreße, weibliche Schüler, war schon nach dem Aushang der Kampflisten die Aufregung groß: Aufgrund des geringen weiblichen Starterfeldes wurde sie mit knapp über 36 kg in die Gewichtsklasse bis 40 kg eingeteilt. Das so schon dünne Nervenkostüm der 12-jährigen, wurde durch diese Nachricht noch zusätzlich belastet.
Im ersten Kampf gegen Josefine Langhof aus Greiz, ließ sie sich davon aber nicht beirren, zeigte saubere Angriffe und suchte schnell die Entscheidung, so dass dieser Kampf mit einem Schultersieg endete.
Dass Ihre zweite Gegnerin, Melanie Lorenz aus Zauckerode, deutlich stärker einzuschätzen ist, konnte man im Duell gegen Josefine beobachten. Dies sorgte wieder für Nervosität bei Cecile, die sie auch im Kampf nicht abschütteln konnte. Ihre Gegnerin dominierte den Kampf von Anfang an und bezwang sie schließlich auf Schultern. Der dadurch erreichte 2. Platz ist trotzdem ein gutes Ergebnis.
Ivan Ognerubov, 42 kg, C Jugend, kämpfte in einer der am stärksten besetzten Gewichtsklassen des Turniers. In seinem ersten Kampf gegen den Greizer Zschoge zeigte er gute Beinangriffe. Bei den Bodentechniken fehlte ihm aber noch die von den Trainern geforderte Konsequenz und er gewann diesen Kampf nach Punkten. Die Kämpfe zwei und drei gegen Kuhestani aus Merseburg und Nordheim vom SV Jugendkraft Albrechts, zeigte er dann deutlicher was er kann und bezwang beide Gegner auf Schultern. Im Finale, gegen Hack aus Zella-Mehlis, spielte er dann seine im Training, mit z.T. auch älteren Sportlern, erworbene Vielseitigkeit aus und gewann durch Technische Überlegenheit. Gold – Glückwunsch!
Als einziger hallescher Starter der B-Jugend, kämpfte Mokhmad Salakh Dadaev in der Gewichtsklasse bis 48 kg. Er zeigte in seinen beiden Kämpfen gegen Beck aus Pößneck und Nakhadzhiev aus Stendal sein ganzes Können und gewann beide Kämpfe durch Technische Überlegenheit.
Gutes Abwehrverhalten sowie saubere Beinangriffe, Rollen und Beinspindeln sorgten für dieses Ergebnis. Dadurch gewann er ebenfalls die Goldmedaille und ließ sich ausgiebig feiern.
Wie bei Ivan, sieht man auch bei Salakh deutliche Fortschritte durch das Stützpunkttraining unter den Trainern, Radschunat, Friedel und Wölfer und das dortige Kräftemessen mit A- und B-Jugendlichen der drei halleschen Vereine.
Sein Sieg ist umso höher einzustufen, wenn man weiß, dass Salkah auf der Waage nur knapp über 44 kg gewogen hat, und so in der nächst höheren Gewichtsklasse antreten musste. Hier hat auch das relativ neue Trainerteam dazugelernt: Dass man eben auch einen B-Jugendlichen, nicht alleine zum Probewiegen schicken darf.
Auch die Kämpfe der D-Jugendlichen zeigten einige Ansätze für die nächsten Trainingseinheiten bis zu den Stadtsportspielen am 09.06.2018 in Halle-Neustadt und den Mitteldeutschen Meisterschaften am 23.06.2018 in Eisleben auf.
Insgesamt ist die Medaillenausbeute durchaus vorzeigbar. Mit sechsmal Edelmetall bei sieben Startern und damit Platz 6 in der Vereinswertung (von 23 Vereinen), kann die Wettkampffahrt als Erfolg verbucht werden.
Auf der gemeinsamen Rückfahrt im Kleinbus wurde deshalb auch ausgiebig gealbert und gelacht.
Sport frei!
Bericht: Michael Klemens
Halles Ringervereine waren in Sömmerda erfolgreich!
HTB Halle war durch Paul Altmann und Florian Albert vertreten. Paul Altmann konnte sich diesmal durch gute Leistungen in der Gewichtsklasse bis 38Kg in der C-Jgd. die Bronzemedaillie sichern. Paul konnte diesmal vor allem kämpferich überzeugen.
Florian Albert hatte diesmal bloß zwei Gegner in der 31kg der D-Jgd.und belegte Platz zwei. Seinen ersten Kampf konnte er überzeugend gegen einen Sportler aus Zaukerode gewinnen und im zweiten begann er etwas überhastet, so dass er in einen Konter lief und den Kampf verlor.
Besonders lehrreich war bei diesen Wettkampf, dass fast jede Gewichtsklasse mit mehreren guten Sportlern besetzt war, so dass man sich keine Unkonzentriertheiten erlauben konnte.
Bericht: D.Hummel (HTB Halle)
